Hermann Treusch Margot , klaa Krott , 1975 warst Du Journalistin, ich am Theater. Später haustest Du auf einem Hausboot im Main. Dann wieder versuchtest Du ein Literaturzentrum zu gründen. Dann war es doch ein Verlag. Und Du verlegtest auch selbstgeschriebene Bücher. Wiederum später hast Du gemalt, und ich durfte zwei Vernissagen eröffnen und habe zwei Bilder von Dir. Dann hast Du Dich dem geistigen Gewerbe angetragen, was ich nicht recht verstanden habe. Immer aber warst Du eine der interessantesten, verrücktesten.. schwierigsten Frauen. Das mag ich. 2005 haben wir verabredet, uns an einem Briefroman zu versuchen; unsere Briefe sollten sich auch kreuzen können, um Verwirrung und produktives Chaos zu stiften, Du Chaosfrau. Es wurden 5, 4 Briefe, Zwei Auszüge stelle ich hier hin : Liebes Kölner Girlie, liebe Frau vom Rhein , als ich die erste Anrede unseres hoffentlich bis in die Ewigkeit währenden Briefwechsels schreiben wollte, holte ich das Lexikon und las unter Margot und vor allem unter Maginot. Du weißt, ich liebe Dich, weil Du so anstrengend bist. Dagegen haben die Franzosen in Deiner Nähe eine Verteidigungslinie mit Wall und Graben, Panzerreitern, Beton und Geschütze gebaut, Anfang der Dreißiger Jahre gegen Feinde, die ja hätten kommen können. Also denke bei Deinen Kämpfen immer an die Maginot-Linie, die Margot-Linie. 23.09.05 Ach , Hermann , . . . Eben beim Weg bis an die nächste Ecke, um mir etwas Spinat und Nähzeug zu besorgen, welches ich in meinem Entrümpelungswahn komplett entsorgt hatte, dachte ich plötzlich: noch nie hast Du Dein Leben so genossen. Gute kalte Luft. Du kannst ein paar Schritte ganz langsam gehen. Wie wunderbar. Du willst jetzt immer so langsam bleiben und so zeitlos und so sparsam. Nur nicht so ängstlich. 19.10.05 (Margot Lang) Texte und Beiträge von Freundinnen und Freunden Gedenkseiten für meine / unsere liebe Freundin Margot Lang |